Alberta ist die westlichste der Prärieprovinzen Kanadas. Die Hauptstadt ist Edmonton, die größte Stadt Calgary. Benannt ist die Provinz nach Louise Caroline Alberta, Duchess of Argyll, der vierten Tochter von Königin Victoria.  Fläche: 661.848 km²   Wikipedia

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Alberta Teil 2 ab 31.März 2017 (Teil 1 unten)  
   
 
Nun sind wir wieder bei den wilden Rosen und es liegt noch immer Schnee!  
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Aber jetzt sind die Temperaturen um 36 Grad freundlicher und der Fluß fast eisfrei!  
 
Beim letzten Mal sind wir bei minus 28 Grad mit Jacke und Handschuhen im Auto gesessen und nun hat es angenehme 8° plus  
 
Werner hat gleich beflaggt, damit uns der Unimog findet!  
 
Und mit großem Gehupe trifft der Albatros mit Ute und Ralph zum Kaffee ein! Da gibt es natürlich viel zu erzählen, denn die beiden sind die ganze Zeit über (mit verlängertem Visum) in Kanada geblieben. Unter REISENDE könnt Ihr auch deren Blog verfolgen  
 
Morgens, - erschreckenderweise schneit es, plagt sich ein Trucker umsonst ab, der sich in einem Loch festgefahren hat.  
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Ralph bietet ihm seine Hilfe an - Leiter abgebaut, Abschleppseil raus  
 
ein bißchen "Äktschn" muss schon sein! :-)  
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Und dann los! Einen Meter nach dem Loch kommt Teer - blöd gelaufen!  
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Brav rollt der Trucker das Seil wieder auf, ein Shakehands und er kann weiter! Glück gehabt! Und Ute musste den Frühstückstisch neu decken....  
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Später kommt ein Tieranhänger auf den Platz und das Pferd darf raus! Wälzen, Beine in die Luft und schütteln - man sieht dem Tier den Genuss an!  
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Bei meinem Morgenspaziergang halten zwei Ranger neben mir und warnen mich vor Bären - also ja nicht hinter den Zaun! Okay, dann besuchen wir jetzt das Visitorcenter.  
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Ein futuristischer Bau in einem winzigen Ort - Lake Louise Village  
 
Bergziegen  
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ein Grizzli und ein Caribu - ungefährlich und alle halten still :-)  
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Dann fahren wir hoch zum See  
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Alpen? Nein doch der Lake Louise mit dem berühmten Hotel  
 
und vollkommen zugefroren  
 
Strategisch günstig hingestellt sind wir quasi alleine unterwegs  
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Bis zum hinteren Ende wird der Weg aber immer schmaler  
 
und nur noch wenige Leute sind unterwegs  
 
Das haben wir jetzt garnicht erwartet - Eiskletterer!  
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Ralph bekommt lange Zähne - das wäre sein Traum!  
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Und noch eine Überraschung - ein Pferdeschneepflug!  
 
Kurze Pause für die Vierbeiner  
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Daher ist der Weg hier so schön geräumt!              Am Hotel schmilzt schon die Eisbar...  
 
Ein letzter Blick, die Wolken geben die Berge frei - Danke!  
 
Ein bißchen wird noch fachgesimpelt, dann trennen sich unsere Wege für ein paar Tage  
 
Wir müssen leider auf Jasper verzichten, da sie im Winter keine Fahrzeuge über 4.5 Tonnen fahren lassen, um die Straße zu schonen. Also Schlenker nach Süden (04.04.2017)  
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Adieu ihr Berge und Schnee, wir fahren jetzt raus aufs Land  
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Ein Weißkopfseeadlernest, der Besitzer hat über mir geschimpft und ein Foto hat er mir deshalb schon garnicht gegönnt - ätsch! Autos stören Ihn offensichtlich nicht.  
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Der Schnee wird merklich weniger und es wird auch wärmer.  
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Wir sind wieder im Reservat auf der 1A Richtung Cochrane  
 
Die Dickhornschafe nehmen ein Sonnenbad  
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und dann wird es flach  
 
Am Ghost Lake sind schon die Erdhörnchen aus ihren Bauten gekommen  
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Ein letzter Blick auf die Rockys!      In Sundre "verstecken" wir uns hinter einem Anhänger  
 
und morgens kommt ein Rehlein vorbei  
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Der Weg nach Norden, naja.                          Aber die Oversize-Transporte, unvorstellbar!  
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Dann wie Monotonie.                           Parkplatz - Flammen schlagen aus der Motorhaube!  
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Feuerwehr in Zivil, Brechstange, Feuerlöscher  
 
Feuerwehrgroßeinsatz und eine ratlose Besitzerin...  
 
Und weiter geht es auf einer breiten Schneise schnurgerage und rumpelig  
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Hallo, eine Kurve und ein Fluß, das Highlight des Tages!  
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Im Heritage Center in Grande Prairie stoßen wir wieder auf den Unimog  
 
Sch...technik - haste nur Ärger!  
 
Wir verschwinden derweil im Museum und fangen bei den Dinos an  
 
kommen zu den German Humans, na der Übergang hinkt etwas,  
 
aber das Tipi ist echt Klasse!  
 
Ein indianisches "Wohnzimmer"  
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Richtig schöne Handarbeiten  
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Dann kommen die Siedler, muß eine grauenvolle Zeit gewesen sein. Man kann nur Respekt vor der Leistung dieser Leute haben.  
 
Ein "Wohnmobilvorläufer"  
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Die Heldinnen der Pioniere  
 
und die Verlierer....  
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Unaufhaltsam arbeiteten sich die Siedler durch die Wildnis und schufen sich eine neue Heimat, mit viel Schweiß und Anstrengung  
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Nach unserem Winter in Kanada ahnen wir erst, was das heißt  
 
Die Karl May Romantik gibt es wahrscheinlich nur im Film  
 
und wer schwärmt nicht vom wilden Westen  
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mit Postkutschen und Planwagen  
 
Werner hat dann noch die Musikabteilung gefunden!  
 
Und ich konnte endlich einen "Mistkäfer" fotografieren!
 
So - und hier biegt man nun nach Alaska ab!  
   
Fazit:
Große Teile von Alberta waren sehr schön und der andere Teil ist langweiliges Farmland mit einschläfernden, schnurgeraden Highways. Um diese Jahreszeit steht vieles noch unter Wasser. Was uns doch überrascht hat, ist, dass es so hoch im Norden (56. Breitengrad) kaum mehr Schnee hat. Es ist alles schmutzig graubraun und auch fast alle Autos haben eine dementsprechende Dreckschicht. Zehn Meter weg von der Hauptstraße beginnen die Matschwege. Als Waschstraßenbesitzer kann man hier reich werden. Apropos reich, der Ölboom ist im vollen Gange.
Die Temperaturen halten sich im Normalbereich, sprich tagsüber bis zu 12 Grad und nachts um den Gefrierpunkt. Nur der Wind pfeift eiskalt aus nördlichen Richtungen - noch lässt sich der Frühling Zeit!
 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
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Teil 1  
 
29.Nov. - und im Moment kann man sich das mit den Wildrosen schwer vorstellen...  
 
Weiterhin Walmart-Camping, diesmal in Medicine Hat  
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Links ein reinlicher Autohalter, aber normalerweise sehen die Autos eher so aus:-)  
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Selbst größere Flüsse, wie hier der Saskatchewan River haben eine eisige Haut bekommen und die Ölförderpumpen wirken wie Dinosaurier aus der Urzeit  
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Nach langen Raureiffahrten tauchen gelegentlich Ortsschilder auf, wo man ersehen kann, was so alles geboten wird. Ausfahrt in 1 Kilometer heißt aber nicht, dass da der Ort ist, das kann sich dann schon noch ein paar Kilometer hinziehen...  
 
Diese Auflieger haben uns immer wieder fasziniert!  
 
Allerdings haben nicht alle Trucker eine angepasste Fahrweise und dann sieht es so aus!  
 
Wir sind gerade von einem Haus überholt worden!!!  
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Vieh mit dickem Fell weidet, wo kein Getreide angebaut werden kann  
 
Die Badlands waren ein Wunschziel von mir  
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und offensichtlich ist das Land garnicht so schlecht, denn es wird fleißig Kohle abgebaut  
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Ansonsten gibt das Land wahrscheinlich nicht viel her, außer raue Schönheit  
 
Am Truckstop in Hanna werden wir von einem aufgeregten Bewohner beschimpft!  
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Ein offener Rastplatz mit funktionierender Entsorgung und weit weg von den Lastern erfreut uns sehr und hat uns eine ruhige Nacht gebracht!  
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Jetzt muss ich euch schon mal zeigen, wie ich derzeit meine Wäsche mache! Man suche, vorrangig in kleineren Orten so ein Schild (oder ähnlich), hält vorsorglich ausreichend Münzen bereit und schnappe sich seinen "Drecksack" mit Waschmittel dabei!  
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Meist sind es Toplader, kosten so um die 2-3 CADs und laufen eine halbe Stunde. Temperatureinstellungen sind cold, warm oder hot. Die Wäsche wird nass und dann geschleudert, aber nicht wirklich sauber. Die Frontlader sind teurer, kleiner, aber nicht besser. In den Trocknern hätte sogar ich drin Platz und sie laufen für 2 CADs ca 1Stunde, dann ist die Wäsche aber pfurztrocken!  
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Wir sind nach Norden abgebogen in die Red Deer Valley Badlands  
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Dekorativer Schrott  
 
In Drumheller steht der weltgrößte Dinosaurier, ins Maul kann man sogar reingehen. Irgendwann wurden hier Skelette gefunden und das wird jetzt natürlich vermarktet.  
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An allen Ecken des Ortes stehen die Urviecher rum, oder erinnern mit Gemälden an die weit vergangene Zeit  
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Gut gemacht sind sie allemal!  
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Nicht ganz so alt, aber relativ gut erhalten - zwei 55ger Baujahre :-)  
 
Die Hängebrücke wurde nach Originalplänen wieder aufgebaut  
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Der Fluß ist fast ganz zugefroren, was einen Absturz nicht besser machen würde...  
 
aber mutig wie ich bin, gehe ich hocherhobenen Hauptes und lächelnd drüber!  
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Der da vor mir zeigt nur nicht sein Gesicht!  
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Auf dieser Flußseite waren früher Minen für Erze  
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Die Hoodoos sind etwas außerhalb und im Abendlicht echt sehenswert  
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Mit Stegen werden sie etwas geschützt, damit sie nicht zertrampelt werden  
 
Man könnte ohne Ende fotografieren...  
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aber wer soll sich das dann anschaun.  
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Der Horseshoe-Canyon und dann wieder Schneetreiben  
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Calgary empfängt uns ausgesprochen unfreundlich mit Schnee, ungeräumten Straßen und wildgewordenen Pickupfahrern. Der Erfolg war dann in der Ferne eine halbe Stunde später zu beobachten.  
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Parken mit Verpackung?                          Ein Besuch bei CAA zwecks Kartenmaterial  
 
Und dann gibt es für unser Schneckerl einen kompletten Satz neue Winterreifen!  
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Und bei Mercedes eine Inspektion! Dort haben wir Ute und Ralph wieder getroffen.  
 
Ute hat selbstgebackene Platzerl spendiert und wir eine warme Bude mit Tee :-)  
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Die Minusgrade um die 20 Grad haben uns dann den Abschied aus Calgary leicht gemacht  
 
In der Ferne die Rocky Mountains!  
 
Noch ein letzter Blick auf die Skyline  
 
Am Olympiastadion von 1988 vorbei,  
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auf gen Westen!                                  Nochmal alle Schrauben nachgezogen  
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Das sind die neuen "Stiefel" und die werden wir wohl brauchen!  
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Wir nehmen die alte 1A, die geht durchs Indianerreservat und ist wunderschön!  
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Dieser Fluß hat sich schon mit Eisschollen zusammengeschoben  
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Keine Laster - Natur pur  
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In Canmore müssen wir auf die Post, um diverse Geburtstagskarten aufzugeben  
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Sieht schon zapfig aus und was die Dampfsäulen in der Ferne bedeuten, konnten wir nicht feststellen  
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Morgenblick aus dem Fenster  
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In der Früh am Visitorcenter hat es schnuckelige 29 Grad Minus  
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In diesem Tal geht es weiter nach Banff und Jasper, aber wir haben unserer Josepha "Vernon" in British Columbia eingegeben  
 
Mein Iceroadtrucker ist gut beschäftigt, alles am Laufen zu halten!  
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Wunderschön und eisig kalt, wir sitzen mit dicken Jacken und Handschuhen im Auto  
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Wildübergänge und breite Straßen  
 
Bären gehen wohl lieber unten durch  
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Motive wie auf Postkarten  
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Jetzt geht es rauf auf den Kicking Horse Pass, den Grenzübergang nach BC (08.Dez. 2016)  
   
Fazit Werner:
An dieser Stelle möchte ich ein paar Sätze über den "Kanadischen Winter" schreiben. Dieser ist hart und grausam. Besonders östlich der Rockys in Alberta, Saskatchewan und Manitoba. Da diese Provinzen flach wie ein Bügelbrett sind, kann der eisige Nordwind bis weit in den Süden vordringen und die Temperaturen auf über Minus 40 Grad fallen lassen. Wir haben diese Kälte ansatzweise in Calgary und Canmore mit Nachttemperaturen bis Minus 30 Grad und am Tag waren es dann immer noch Minus 25, zu spüren bekommen. Da wir oft trübes Wetter hatten, konnte die Solaranlage nicht genügend Strom liefern.  Das WOMI stand ja auch noch in Werkstätten in Calgary ohne Lademöglichkeiten herum. Da ich Angst um unsere Stromversorgung hatte, bin ich in der Nacht alle 3 Std. aufgestanden, um den Motor und die Heizung für eine Stunde laufen zu lassen. Der Höhepunkt war dann in Canmore, hier kam zu der Kälte noch dazu, das der Ort auf 1600 Meter Meereshöhe liegt. Jeder Womifahrer weiß, was diese Höhe auf die Heizung bzw. Motorvorwärmung für  unangenehme Auswirkungen haben kann. Nach dem dritten Versuch und "schweißnassen Händen" (trotz Kälte) habe ich dann alles wieder zum Laufen gebracht.In BC haben sich dann die Temperaturen zum Glück halbiert. Aber das kommt dann im nächsten Reiseblog.
 

Mein Fazit aus Frauensicht:
Winter in Kanada ist nichts für Weicheier und Hygienefanatiker!
ALLES ordnet sich dem Wohl unserer "Lebenszelle" unter, das heißt z.B. Kühlschrank aus und alles in den Treppeneinstieg, da ist es kalt genug. Computerarbeiten sind nur möglich, wenn die Sonne scheint, oder der Motor läuft. Steckdosen-Camper sind kaum besser dran, weil es in Kanada kaum Ganzjahrescampingplätze gibt.Der Alltag beginnt mit Zahnpasta am Heizungsschacht aufwärmen (das Kälteste im Innenraum waren 2°), kleine Wäsche, noch kleinere Putzaktionen, viele Kalorien essen (das ist gut!), dir bei jedem Aufenthalt draußen, z.B. WhatsApp abfragen, die Finger abzufrieren, weil selbst die Info-Center und Librarys die meiste Zeit geschlossen sind. Zum Senden brauchst Du natürlich noch ein gutes Wifi. Einkaufen macht Spaß, weil du im Warmen bist und eh jedesmal alles suchen mußt. Da es nur ca. 8 Stunden hell ist, verbringt man ungefähr 12 Stunden im Bett und das in fast voller Montur - spart Heizung! Wenn du morgens bei +11° sagst "huh, kuschelig warm" und beim Aussteigen bei -5° sagst "hey, heute ist es ja garnicht kalt", dann hast du dich fast an die Sch...kälte gewöhnt :-)